08/01/2020 von Antonia Hufnagl und Paul Neubacher 0 Kommentare
„Schüler halten mich und ältere Menschen jung“ – so das Fazit von Herrn Dir. HR Mag. Klaus Enengl am Ende seiner aktiven Lehrtätigkeit
Bevor der langjährige Direktor HR Mag.Klaus Enengl mit Jahreswechsel unsere
Schule verlassen hat, traf er sich noch mit Antonia Hufnagl und Paul Neubacher, zwei Mitgliedern der
Schreibwerkstatt - beide aus der Klasse 5HLb, zu einem Interview.
Paul: Sie waren an unserer Schule sehr lange Direktor. Konnten Sie sich
bereits als Jugendlicher vorstellen, einmal Direktor an einer Schule zu werden?
Nein. Jedoch wusste ich bereits in der Oberstufe, dass Lehrer mein Traumberuf sein würde.
Erst 3 Jahre vor meiner Zeit als Direktor, nahm ich die Möglichkeit, Schulleiter zu werden, wahr und besuchte Fortbildungskurse.
Antonia: Was waren Ihre Beweggründe, Direktor an unserer Schule zu werden?
Da man als Lehrkraft unterschiedliche Schulsysteme wie auch verschiedene Schulleiter/innen kennen lernt, fallen einem positive wie
auch negative Aspekte an Schulen auf. Ich wollte nach 17 Jahren Englisch- und Französischunterricht ein neues Aufgabengebiet erkunden und mich weiterbilden. Und
als der Posten frei wurde, habe ich mich beworben und voilà - es hat geklappt.
Paul: Das Leitbild unserer Schule lautet „Eine Ausbildung fürs Leben - eine gemeinsame
Herausforderung“. Damit ist ja wohl gemeint, dass beide Teile – die Lehrkräfte sowie die Schüler/innen - gemeinsam dafür verantwortlich sind, dass
die Schule funktioniert. Wie sahen Sie das Verhältnis zwischen Ihnen als Lehrer und Ihren Schützlingen?
Ich habe immer ein sehr positives Verhältnis zu meinen Schüler/innen gehabt, doch jede Lehrkraft muss selbst entscheiden, wie
sie zu ihren Schüler/innen steht.
Antonia: In welchen Bereichen hat sich die Schule unter Ihrem Einfluss spürbar verändert?
Als Erstes führten wir Spanisch als zweite lebende Fremdsprache ein, was eine gute Entscheidung war. Spanisch wird von der
Mehrheit der Schüler/innen als Wahlpflichtgegenstand bevorzugt. Weiteres führte ich Kunst und Kultur als eigenen Unterrichtsgegenstand ein. Das war damals ein
Novum. Und die Ausbildungen zum Jungbarkeeper, Jungsommelier und Käsekenner wurden in Wahlpflichtgegenstände umgewandelt.
Paul: Sicher gab es in Ihrer Karriere positive wie auch negative Ereignisse.
Was war Ihr persönliches, positives Highlight als Direktor?
Es gab sehr viele Highlights in meiner Karriere. Besonders eine Schulveranstaltung ist mir in Erinnerung geblieben. Die 4ten
Klassen organisierten einen Auftritt eines Symphonieorchesters in unserer Aula.
Die wenigsten konnten sich vorstellen, dass dies tatsächlich möglich ist. Doch dieses Konzert war unvergesslich.
Antonia: Was werden Sie am meisten an der Schule vermissen?
Ganz klar die Schüler. Diese halten mich und ältere Personen jung. Außerdem musste ich mich immer mit neuen Trends befassen und
mich ebenso mit den Veränderungen im sozialen Bereich, hervorgerufen durch die neuen Medien, auseinandersetzen.
Diese Herausforderungen werden mir fehlen. Und natürlich der Kontakt mit meinen Kolleg/innen. Doch manche Freundschaften mit
Lehrer/innen und Kolleg/innen aus dem Tourismus bleiben sicher bestehen.
Paul: Was werden Sie nun mit Ihrer wohl verdienten Freizeit anfangen?
Ich will meine theoretische Ausbildung im Weinbau in die Praxis umsetzen. Vielleicht bietet mir jemand ein paar Hektar
Weinbaufläche an und ich werde Weinbauer.
Antonia: Was raten Sie Ihrem Nachfolger?
Sobald man sich für diese Aufgabe gewachsen fühlt, ist man vorbereitet. Ich glaube, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss und
die Tourismusschulen Bad Ischl in die besten Hände weitergegeben werden.
Antonia und Paul: Wir bedanken uns für Ihre Zeit und würden uns freuen, wenn Sie uns auch in Zukunft öfters besuchen
kommen!
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Steckbrief: Klaus Enengl
Geburtsort: Linz
studierte von 1977 bis 1982 die Fächer Englisch
und Französisch in Innsbruck
Lehrtätigkeit: Gymnasium Wels, Modeschule Ebensee,
Direktor der Tourismusschulen Bad Ischl
verbrachte Jahre an der Tourismusschule Bad Ischl: 18 ½
vorgenommene Tätigkeiten in der Pension: Weinbau, Zeitung lesen, reisen
bevorzugte Länder: Frankreich und Italien
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